Was tun in Notfällen?

Krisen erschüttern das eigene Weltbild. Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit können sich breit machen. In diesen Momenten ist es wichtig, die Selbstwirksamkeit zu stärken, aus der Erstarrung in die Bewegung zu gelangen und sozialen Rückhalt zu erfahren. Stabilisierende Maßnahmen helfen, die Angst zu mindern und Zuversicht aufzubauen.

Wie geht es Ihnen?

  • Wahrscheinlich hat Ihre Schule bereits Ideen und Konzepte entwickelt, die hilfreich sein können.
  • Das Krisenteam der Schule kann extern Beratung und Unterstützung anfordern.
  • Wenn Sie sich stabil genug fühlen, dann können Sie überlegen, was Sie tun können: Die Checklisten können Ihnen dabei helfen. Ebenfalls können Sie unter der zentralen Notrufnummer Hilfe bekommen: 0160-2034133

EINERSEITS

Auf der einen Seite gibt der gewohnte Schulalltag Sicherheit. Normalität begünstigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen und das System weiter funktionsfähig sind und bleiben.

ANDERERSEITS

Auf der anderen Seite fordern außergewöhnliche Umstände dazu heraus, angesprochen, thematisiert und damit ans Licht und heraus aus dem unberechenbaren und verborgenen gebracht zu werden. Nur so können psychologische Aspekte berücksichtigt und präventive Maßnahmen getroffen werden.

Getroffenene Schritte sollen authentisch sein und der Situation angemessen. Getreu dem Motto: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“ Je mehr die Betroffenen selber in die Aktivität kommen, desto besser ist es. „Hilfe zur Selbsthilfe!“, ist hierbei ein wichtiger Leitgedanke. Die vorhandenen Ressourcen sind in jedem Fall zu fördern. In der Regel wissen die Betroffenen sehr genau, was sie momentan benötigen und was ihnen hilft, das Erlebte zu bewältigen. Wir Menschen sind verschieden. Jede und jeder hat ihren oder seinen Weg, um mit dem Erlebten umzugehen.

In den nächsten Wochen

Lehrkräfte sollen in den nächsten Wochen betroffene Schülerinnen und Schüler aufmerksam beobachten. In den ersten Wochen sind akute Belastungsreaktionen vollkommen normal. Außergewöhnliche Ereignisse setzen Menschen unter erheblichen inneren Stress, der sich erst langsam wieder zurückbildet und legt. Im Blick muss dabei bleiben, wie unterschiedlichen Trauerprozessen im Rahmen des Schulkontextes Raum gegeben werden kann, wie extra Installiertes wieder aufgelöst wird und die Normalität in den Schulalltag wieder Einzug bekommt. Jeder Mensch trauert anders, dafür gibt es keine vorgegebene Zeitspanne. Auch wenn für viele das Erlebte vielleicht schon wieder in den Hintergrund geraten ist, kann es bei Einzelnen immer wieder auftauchen und akute Symptome verursachen. Mit einem besonderen Blick müssen daher Jahrestagen oder ähnlichen Ereignissen betrachtet werden und gegebenfalls im Rahmen der Schule erneut unterstützende Maßnahmen zur Bewältigung eingeleitet werden.